So geht Nachwuchsförderung! Beim gestrigen Tag der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr in Stücken standen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr im Mittelpunkt. Routiniert erklärten sie am Modell eines Rauchhauses den Einsatz von mobilen Ventilatoren, um Innenangriffe der Feuerwehr vorzubereiten. Doch auch bei den Übungsvorführungen packten die jungen Nachwuchskräfte kräftig mit an.
Zunächst wurde die Menschenrettung mithilfe eines Sprungpolsters (SP16) demonstriert. Dazu wurde das SP16 zunächst vor dem Landhaus „Zu Stücken“ in Stellung gebracht. Kurze Zeit später erschien die Hausherrin Bianka am Fenster und rief um Hilfe. Zum Glück stürzte sie sich jedoch nicht auf das Polster. Denn das ist tatsächlich zu Übungszwecken verboten. Stattdessen wurden Mia und Phil-Luca mit der Drehleiter auf 16 Meter Höhe gebracht. Von dort oben lösten sie einen 75 Kilogramm schweren Dummy aus, der mit lautem Knall, und doch zu einigem Erschrecken der Besucher, auf das Sprungpolster aufschlug und herunterrutschte (>>hier im Video<<). Allein das Verhältnis der „Absprunghöhe“ zum Sprungpolster zu sehen, das in etwa dem vierten Stock eines Wohnhauses entspricht, löste bei vielen Anwesenden Unbehagen aus.
Robert König von der Beelitzer Feuerwehr demonstrierte die vielseitige Einsatzfähigkeit der Drehleiter, Modell Iveco Magirus DLAK 23-12, die nicht nur zur Personenrettung in bis zu 34 Metern Höhe (entspricht dem 9. Stock eines Hochhauses) eingesetzt werden kann. Im nicht ausgefahrenen Zustand können auch Lasten bis zu vier Tonnen angehoben werden, was bspw. bei Unfällen mit Kraftfahrzeugen nützlich sein kann. Zudem war der Leiterwagen ein viel gefragtes Einsatzfahrzeug bei den zahlreichen Sturmschäden der vergangenen Jahre, nicht nur in Beelitz, sondern auch in den Umlandgemeinden.
Zwischen den Vorführungen wurden die Besucher vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr mit Grillspezialitäten, Kaffee und leckerem Kuchen, sowie Getränken versorgt. Die Kinder vergnügten sich mit fantasievollen Spielen, bei denen sie eine Kugel durch einen Feuerwehrschlauch geleiteten, das Haus vom Nikolaus mit einem Feuerwehrschlauch nachbildeten oder einen Schlauch so gezielt ausrollen mussten, dass eine Pyramide aus Fässern umstürzte. Büchsenwerfen im Feuerwehrstil. Zur Ruhe kamen sie dann am Basteltisch der Kita Storchennest, an dem sie unter Anleitung fantasievolle Waldwichtel, Pilze und andere Figuren kreierten. Die Erwachsenen bestaunten hingegen das zahlreich ausgestellte Feuerwehrequipment, das von den anwesenden Feuerwehrmitgliedern kenntnisreich erläutert wurde. Groß und Klein hatten zudem großen Spaß bei den Ausfahrten mit dem Feuerwehrbarkas und dem Feuerwehrtrabant-Cabriolet.
Der Höhepunkt des Nachmittags war dann der vollständig simulierte Einsatz der Jugendfeuerwehr beim Löschen eines Modell-Holzhauses. Zunächst wurde der Brand bei der Einsatzzentrale gemeldet und alle relevanten Informationen von Leonie-Pauline an Daniel übermittelt. Die ausgelöste Sirene rief die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr herbei. Die Jungfeuerwehrleute erhielten ihre Anweisungen vor Ort vom erst zwölfjährigen Einsatzleiter Phil-Luca, der auch im ständigen (simulierten) Kontakt mit der Leitstelle blieb. Das Feuer am Palettenhaus war alsbald gelöscht und unter großem Applaus der Gäste konnte der Einsatz für beendet erklärt werden. Ein großer Dank an alle Beteiligten, die diesen lehr- und ereignisreichen Nachmittag organisiert und durchgeführt haben.
Zur Einsatzabteilung der Ortswehr Stücken gehören derzeit vier Kameradinnen und 15 Kameraden. Bei der Jugendfeuerwehr bis 18 Jahre sind elf Jugendliche dabei und bei der Jugendfeuerwehr bis 11 Jahre werden 12 Kinder an die Feuerwehrthematik herangeführt. Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Stücken hat 39 Mitglieder.
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