Die einzig wahre USCHI PARTY am 25. Mai 2024

Umstrittene Elfmeter gegen Blau-Weiß entscheiden Derby für SG Michendorf III

Update vom 11. März 2024: Das gestrige Spiel wurde mit einer zentralen Kamera in Höhe der Mittellinie automatisch aufgezeichnet. Dank der modernen Technik gibt es jetzt auch Spielausschnitte von den umstrittenen Elfmetern. Hier das vermeintliche Foul zum ersten Elfmeter und hier der Stolperer zum zweiten Strafstoß. Dank der Aufzeichnung kann man sich aber auch das Tor von Sebastian Stoof zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer ansehen. Nora hat freundlicherweise auch noch ein paar Spielfotos beigetragen, deren Galerie nicht vorenthalten bleiben soll.

Blau-Weiß
Artikel vom 10. März 2024: Erster gegen Zweiter hieß es heute im Lokalderby des FC Blau-Weiß Stücken bei der dritten Auswahl der SG Michendorf. Ein gut besuchtes Kreisklassenspiel, das sich auch viele Stückener Anhänger nicht entgehen lassen wollten.

Nach der Niederlage gegen Ferch stellte Trainer Butzke die Mannschaft um. Merkbar war das von der ersten Minute in der Abwehr. Es wurde diszipliniert und aufmerksam verteidigt. Michendorf spielte ebenfalls seine körperliche Überlegenheit in Abwehr und Mittelfeld aus und ließ kaum Angriffe zu. Dennoch hatte Blau-Weiß in der ersten Hälfte die klareren Torgelegenheiten. In der 12. Minute läuft Paul Kasten nach einem Steckpass frei aufs Tor zu. Er legt sich den Ball jedoch zu weit vor und Torhüter Stefan Behm kann den Ball aufnehmen. Immer, wenn Stücken den Ball schnell spielen kann, wird es gefährlich. So auch in der 19. Minute. Marwin Tonn sprintet auf der linken Außenbahn bis zur Grundlinie und hat noch den Blick für seinen Nebenmann Paul Kasten. Doch sein Pass kann erneut von Behm abgewehrt werden. Bis zum Ende der ersten Hälfte ist kaum etwas von der SG Michendorf zu sehen. Die gefährlichste Chance der Michendorfer resultiert aus einem Eckball in der 40. Minute. Ein straffer Schuss vom 16er wird abgefälscht und klatscht an die Latte des Stückener Gehäuses.

Nach der Pause kommt Blau-Weiß nicht ins Spiel. Die Angriffsversuche prallen an der Abwehrreihe ab und Chancen bleiben Mangelware. Michendorf übernimmt mehr und mehr das Spiel, ohne selbst klare Torchancen zu kreieren. In der 55. Minute pfeift Schiedsrichter René Weber schließlich Elfmeter. Ob das Stückener Abwehrbein den Michendorfer Angreifer tatsächlich getroffen hat, bleibt fraglich. Allerdings ließ die ungestüme Abwehraktion und die gelungene Flugeinlage dem Schiedsrichter wohl keine andere Chance. Bei der Ausführung des Elfmeters wird es dann unfair. Gleich zweimal lässt der Schiedsrichter den Strafstoß wiederholen, beide Male steht ein Michendorfer Spieler deutlich im Strafraum, bevor der Elfmeterschütze den Ball berührt (>> hier << und >> hier << im Video). Besonders ärgerlich ist dies beim 2. Versuch. Den kann Stückens Keeper Heinicke abwehren. Beim dritten Versuch ist alles regelkonform. Markus Schulz trifft und Michendorf führt mit 1:0 (>> hier im Video <<).

Doch Blau-Weiß fehlen weiter die Ideen zu einer angemessenen Reaktion. Sowohl durch die Mitte als auch über die Flügel ist die Michendorfer Abwehr nicht zu knacken. Stattdessen muss Stücken ein zweites Gegentor hinnehmen. Bei einem schnellen Konter über rechts kann sich der Michendorfer Stürmer durchsetzen und dem aufgerückten Lasse Witschel den Ball am Elfmeterpunkt überlegt zuspielen. Der versenkt die Kugel zentral in das verwaiste Tor. Stücken nimmt noch einmal Anlauf. Der quirlige Sebastian Stoof umkurvt die Michendorfer Abwehrspieler und wird am Strafraum gefoult. Der Freistoß bleibt erst einmal harmlos. Doch wenige Minuten später ist es wieder Stoof, der mit einer ähnlichen Aktion die Abwehr überspielt, schließlich im 16er frei zum Schuss kommt und aus halblinks überlegt ins rechte untere Toreck trifft. Eine klasse Einzelleistung. Weitere Stückener Angriffsversuche bleiben ohne Erfolg und so kommt es fünf Minuten vor Schluss zur Entscheidung. Ein Michendorfer Angreifer kommt im Strafraum ins Stolpern und Schiedsrichter Weber zeigt erneut auf den Punkt. Die Blau-Weißen Stückener toben und holen sich eine gelbe und eine rote Karte wegen Meckerns ab. Überflüssig, aber irgendwie auch verständlich. Wer mag schon emotionslosen Fußball. Nico Schauksdat benötigt einen Nachschuss, um Keeper Heinicke zu überwinden (>> hier im Video <<).

Mit der Niederlage verliert Blau-Weiß die Tabellenführung an Michendorf. Am kommenden Wochenende geht es zum SV 1948 Ferch und am 24. März empfängt Blau-Weiß den ESV Kirchmöser II zum Heimspiel an der Seddiner Straße. Der Saisonüberblick mit allen Spielen und den Stückener Torschützen ist hier zu finden. Hier folgt noch die Spielübersicht und eine Galerie mit 28 Bildern vom Spiel.

SG Michendorf III 3:1
FC Blau-Weiß Stücken
— Spielende —
Nico Schauksdat (88.) 3:1
2:1 Sebastian Stoof (78.)
Lasse Witschel (74.) 2:0
Markus Schulz (55.) 1:0
— Halbzeit —

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Blau-Weiß mit erster Saisonniederlage gegen SV 1948 Ferch

Blau-WeißDer Start in die Rückrunde der 2. Kreisklasse B begann für die Blau-Weißen Stückener mit einem 3:1 beim Auswärtsspiel gegen Blau-Weiß Rädel vor zwei Wochen. Am letzten Wochenende folgte ein nicht gerade überzeugendes 3:1 gegen die SG Grün-Weiß Klein Kreutz auf heimischen Platz. Ein Arbeitssieg, der vor allem Defizite im Spielaufbau offenbarte.

Heute war der SV 1948 Ferch zu Gast an der Seddiner Straße. Ein Spiel, das eigentlich bereits in der Hinrunde Ende September 2023 stattfinden sollte, aber zweimal verschoben wurde. Stücken startete mit viel Schwung ins Spiel und setzte den Gegner früh unter Druck. Bei einer Ecke in der dritten Spielminute kann Ferch den Ball nicht entscheidend klären. Die Kugel fällt Ferdinand Herrmann vor die Füße, der kein Problem hat, den Ball aus einem Meter Entfernung über die Linie zu drücken. Stückens Trainer Butzke höchstselbst eilt zur neu aufgestellten Anzeigetafel und stellt persönlich auf 1:0. Die Anzeige wurde von Holzfachmann Pascal Meer und der LiBo Media Druck und Werbeagentur aus Beelitz gesponsert und dürfte deutlich günstiger gewesen sein als die 40.000 Euro, die man sich anderswo eine Anzeigetafel kosten ließ.

Doch zurück zum Spiel. Ferch ist alles andere als ein leichter Gegner. In der 13. Minute überspielen sie mit einem schnellen Konter die Stückener Abwehr. Torhüter Starruske bleibt ohne Abwehrchance beim Schuss von Tim Bertram. Die Blau-Weiße Abwehr beginnt zu schwimmen. Mal gelingt die Klärung von Pässen und Flanken nur in höchster Not, mal sind Ferchs Torabschlüsse zu ungefährlich. Doch dann gibt es einen berechtigen Foulelfmeter für Ferch. Mario Witschel lässt Starruske keine Chance und versenkt halbhoch ins rechte Eck.

Spiel gedreht, doch Blau-Weiß Stücken nimmt das Tempo an. In der 25. Minute gelingt eine schnelle Ballstafette der Stückener durch die Mitte. Paul Kasten hebt einen Lupfer aufs Tor. Doch der ist zu flach und Ferch’s Keeper Adrian Sommerfeld fängt ihn sicher ab. Das 1:3 in der 35. Minute offenbart die Lücken in der Stückener Abwehr. Ein langer Fercher Einwurf wird von einem Fercher Angreifer nur kurz berührt und per Kurzpass dem völlig frei stehenden Jakob Rudolph in die Beine gespielt. Der hat keine Mühe, den Ball aus 16 Metern im Tor zu versenken. Ein herber Schlag für Blau-Weiß, die in Gefahr geraten, das Spiel haushoch zu verlieren. Ohne klare Torchancen geht es in die Pause.

Mit Wiederanpfiff beginnt Stücken erneut offensiver. Sebastian Stoof dribbelt sich elegant durch die gegnerischen Reihen und wird erst am Fünfmeterraum gestoppt. Der anschließende Einwurf sorgt für Konfusion im Fercher Strafraum. Eine Kopfballabwehr landet an der Latte. Von dort aus fällt der Ball Sören Kieburg vor die Füße, der deutlich über das Tor verzieht. Ferch antwortet zunächst mit schnellen Angriffen durch die Mitte und gefährlichen Schüssen vom 16er. Die hohe Intensität des Spiels sorgt leider auch für viele Fouls auf beiden Seiten. Beide Abwehrreihen agieren körperlich robust, es kommt immer wieder zu Spielunterbrechungen. Schiedsrichter René Schmollack ist zwar deutlich in der Ansprache der Spieler, leider jedoch nicht immer konsequent bei der Beurteilung von Fouls und gefährlichem Spiel. Stückener Freistöße sind dabei durchaus gefährlich, bleiben jedoch ohne Torerfolg. Patrick Bädelt schießt in der 60. Minute aus 20 Metern haarscharf am Tor vorbei. Einen weiteren seiner Freistöße schiebt Pascal König knapp am Tor vorbei. Auch der zwischenzeitlich eingewechselte Robert Fuhrmann bleibt bei seinem Freistoßversuch ohne Erfolg.

Die neue Anzeigetafel hat noch kein Glück gebracht.

Am Ende wird es in der Stückener Abwehr vogelwild. Ein als Abwehrversuch getarnter Querschläger landet bei einem Fercher Angreifer. Der zieht ab und Starruske kann gerade noch mit Hechtsprung abwehren. Dennoch fällt noch spät das 1:4. Nach einem Einwurf kann der Ball erneut nicht geklärt werden. Ferch’s Mario Pempe bedankt sich und netzt aus Nahdistanz per Drehschuss ein. Ein unnötiger Gegentreffer, der das Ergebnis zu deutlich für Ferch darstellt. Stücken hat bis zur letzten Minute gekämpft, doch die Angriffsbemühungen prallten zu oft an der konzentrierten Fercher Abwehr ab. Selbst klare Chancen wurden leider nicht genutzt.

Blau-Weiß bleibt jedoch weiter Tabellenführer in der 2. Kreisklasse B. Am kommenden Wochenende kommt es dann zum Lokalderby und echtem Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten SG Michendorf III. Das Hinspiel endete 3:3 Unentschieden. Blau-Weiß Stücken muss eine TOP-Leistung abliefern, um zu verhindern, dass Michendorf in der Tabelle vorbeizieht. Der Saisonüberblick mit allen Spielen und den Stückener Torschützen ist hier zu finden. Hier folgt noch die Spielübersicht und eine Galerie mit 32 Bildern vom Spiel.

FC Blau-Weiß Stücken 1:4
SV 1948 Ferch
— Spielende —
1:4 Mario Pempe (90.+4)
— Halbzeit —
1:3 Jakob Rudolph (35.)
1:2 Mario Witschel (22.)
1:1 Tim Bertram (13.)
Ferdinand Herrmann (3.) 1:0

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Kinderfasching 2024 – Fröhliche Faschingskinder vereint bei Spiel und Tanz

Kinder sind sehr leicht glücklich zu machen. Ein geschmückter Saal, ein paar süße Leckereien auf dem Tisch, peppige Musik, viel Zeit für actionreiche Spiele und fertig ist der Kinderfasching. Eingeladen vom Heimatverein Stücken tobten am vergangenen Wochenende mehr als 40 bunt kostümierte Kinder durch den Saal des Landhauses “Zu Stücken”. Wenn die Verkleidung noch nicht perfekt war, sorgten Beeke und Carola für eine fröhliche Bemalung im Gesicht.

Sandra und Cindy animierten die Kinder immer wieder zum Tanzen und Mitmachen bei allerlei lustigen Spielen. Der bewährte Stuhltanz durfte ebenso wenig fehlen wie der Luftballontanz oder der Stop-Tanz. Neu hingegen war der Zeitungstanz, bei dem die Tanzpartner nur den Bereich der auf dem Boden liegenden Zeitung zur Verfügung hatten. Und diese Zeitung wurde mit jeder neuen Runde Musik einmal in der Mitte gefaltet. So musste man bald auf einem Bein tanzen oder gar den Tanzpartner auf den eigenen Füssen stehen lassen. DJ Mike hatte alle Hände voll zu tun, die Musik immer wieder passend zu wählen und punktgenau zu unterbrechen.

Vor der Fotowand konnten die Kids dann noch Erinnerungsfotos machen lassen, die am kommenden Wochenende in gedruckter Form in den Briefkästen liegen werden. Nach drei Stunden war die Party vorbei. Einige der jüngsten Teilnehmer lagen da bereits ermattet in den Armen der Eltern. Die Energie der Anderen reichte dann zumindest noch für ein Gruppenfoto, das auch den Lesern von Stücken bloggt nicht vorenthalten werden soll.

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Fastnachten 2024 – Sieben stolze Gewinner und eine Überraschung im Bärenkostüm


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Nur wenige Stunden nach dem Fastnachtsumzug lud der Heimatverein Stücken zum traditionellen Fastnachtstanz in die Parkhalle Stücken. Wieder einmal begeisterten die Banausen als Liveband das Publikum mit stimmungsvollen Partyhits, Schunkeleinlagen und vielen Musikklassikern. Natürlich durfte auch eine Runde Annemarie-Polka nicht fehlen, bei der sich zahlreiche Pärchen im gewohnten Takt über die Tanzfläche schoben. >> Hier gibt es ein Video dazu <<. Doch der Abend hatte, wie immer, zwei weitere Höhepunkte zu bieten.

Zunächst erhielten die vom Publikum zu den schönsten, aufwendigsten und einfallsreichsten Kostümen und Fahrgeschäften gewählten Teilnehmer des Umzuges ihren wohlverdienten Applaus, eine Urkunde, ein Taschengeld und Sekt. Gewinner des Tages war der aufwendig gestaltete Wagen mit bekannten Stars der Schlagermusik, dicht gefolgt, äh verfolgt von der einfallsreich kostümierten Fuchsjagd. Der Pestdoktor mit seinem Barockdamen-Harem erreichte Platz 3. Das lustige Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, mit echten Spielfigur_innen, folgte auf dem 4. Platz. Die Waldgeist-Kostümierung auf Platz 5 wusste ebenso zu begeistern wie die fahrbare Mitnahmebank auf Platz 6. Platz 7 ging an den politischen Sensenmann, der nachdrücklich das Ende Deutschlands und der Ampel beschwor.

Ein Ende des offiziellen Abends sehnten sicher auch die Mitstreiter der Bärengruppe entgegen. Noch einmal zwängten sie sich in ihre durchgeschwitzten Kostüme. Der Jäger machte kurzen Prozess mit dem Bären, dessen “Tod” vom kleinen Bären und Bärenführer betrauert wurde. Der Schlächter ließ sich nicht lange bitten und schon bald wurde der Bärenblut-Wein den anwesenden Gästen gereicht. Der Bär wurde von der Tribüne geschleift, um sich kurze Zeit später unter lautem Jubel mit seinen Mitstreitern von den Masken zu trennen. Nachdem Martin Padberg auf Krücken ganz sicher nicht der Bär gewesen sein konnte, hatte er dennoch eine neue Bärengruppe zusammengestellt. Und diese sollte einige Überraschungen bereithalten. Nacheinander kamen Marwin Tonn als Schlächter, Finlay Frey als Jäger, Max Padberg als kleiner Bär, Sebastian Stoof als Bärenführer und last but not least … Ralf Tonn als Bär zum Vorschein. Damit hatte er sich einen lange gehegten Wunsch selbst erfüllt und zusammen mit seinen Mitstreitern eine beeindruckende Leistung abgeliefert.

Und so ging auch diese Stückener Fastnacht in den frühen Morgenstunden zu Ende. Auch im kommenden Jahr wird wieder Fastnachten in Stücken gefeiert. Wie immer am ersten Samstag im Februar, der auf den 1. Februar 2025 fällt.

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Fastnachten 2024 – Schlagerstars spielen im Linienbus Mensch Ärgere Dich nicht

Fastnachten 2024

Eine neu zusammengestellte Bärengruppe

Bedeckter Himmel, milde 10 Grad und nur zeitweiser Nieselregen empfangen am frühen Morgen des gestrigen Tages die feierfreudigen Teilnehmer des traditionellen Stückener Fastnachtsumzuges. Erste Masken sind vor Ort, die Kapelle sammelt sich und auch die in lila Mänteln und Zylindern gewandeten Heimatvereinsmitglieder erscheinen pünktlich am Treffpunkt Landhaus “Zu Stücken”. Fehlen nur noch der Bär und seine Begleiter. Die rollen kurz nach 9 Uhr im stilechten Viehtransporter an. Der Bär stürmt aus seinem Gefängnis auf der Suche nach Landhaus-Chefin Bianka, die sogleich zum Tanz gebeten wird. Das Orchester lässt sich nicht lange bitten. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto geht es auf der alt bekannten Route von Haus zu Haus durch das ganze Dorf. In der Stückener Dorfstraße öffnen müde Hausbesitzer ihre Türen, spenden für den Heimatverein und werden mit einem Tanz und dem ein oder anderen Schnaps entschädigt.

Bald schon schließt sich ein Pärchen aus Pizza und Pasta an und nach einer guten Stunde erreicht der Zug die Kreuzung an der Zauchwitzer Straße. Hier versuchen sogleich die Schlagerstars Wolfgang Petry, Andreas Gabalier, Roland Kaiser und Heino von einer eigens gefertigten Bühne die musikalische Kontrolle zu übernehmen. Ein Golfwagen mit reichen Schnöseln macht Werbung für den Golf and Country Club Stücken. Der Tankenwagen hat vielleicht die Anmutung eines Krankenwagens, doch ein Blick ins Innere lässt keinen Zweifel aufkommen, welche Art von Medizin hier verabreicht werden soll. Ob man davon so blau wird, wie die Schlümpfe, die ihr Pilzhausmodell präsentieren? Ganz sicher nicht vom Eierlikör, den Familie Wüstenhagen genauso freigiebig verteilt, wie die Würstchen, die für eine gute Erdung gerade recht kommen. In der Pause laden rote, grüne, gelbe und blaue Meeple zu einer schnellen Partie Mensch ärgere Dich nicht ein.

Weiter geht es durch die Siedlung am Weinberg. Einige Türen bleiben verschlossen. Deren Bewohner weilen im Winterurlaub oder gehen der wilden Horde lieber ganz aus dem Weg. Andernorts stehen flüssige Köstlichkeiten in Flaschenform bereit und natürlich empfangen auch einige Hausbewohner die Zemperfreunde persönlich und mit aller Herzlichkeit. Während der Bär die Tanzrunden dreht, erobern Schlachter und Jäger den neuen Spielplatz in der Weinbergsiedlung. Die Fastnachtstruppe wächst jetzt mit jedem zurückgelegten Meter an. Teilnehmer der einst traditionellen Fuchsjagd in Stücken haben noch einmal die Pferde gesattelt. Panzerknacker und Fans des FC Blau-Weiß Stücken wuseln durch die Menge. Pikachu und ein Glurak in Übergröße machen ihre Aufwartung. Den Teletubbis ist gar nicht zum Feiern zu Mute. Tinky Winky, Dipsy und Laa-Laa hadern mit ihrem Verschwinden aus dem Fernsehen. Ihre Freundin Po hat bereits das Zeitliche gesegnet. Schaurige Nonnen und der Tod auf Latschen, äh Lackschuhen, verbreiten ebenso Grusel, wie der Sensenmann, der auf einem Wagen das Ende Deutschlands und der Ampel prognostiziert. Ein Waldgeist mit eindringlicher Maske schleift einen übrig gebliebenen Weihnachtsbaum hinter sich her. Gandalf und Gimli drohen mit Zauberstab und Doppelaxt. Ein besonders munterer Geselle mit Schellenstock erklettert nicht nur einen Zaunpfeiler, er macht auch gleich noch eine Wohnungsbesichtigung im neuen Haus am Ende der Weinbergrunde. Zwischendurch kommt immer wieder Nieselregen auf. Den Bär mit Regenschirm hat man so auch noch nicht gesehen.

Fastnachten 2024

Ein fröhlicher Busfahrer inmitten seiner ungewöhnlichen Fahrgäste

Als die Hauptstraße wieder erreicht wird, werden die Autofahrer auf eine Geduldsprobe gestellt. Finanziell geschröpft vom Wegezoll, müssen sie auch noch geduldig den Umzug abwarten oder sich vorsichtig vorbeischlängeln. Auch der 608er-Linienbus wird an der Menge vorbeigeleitet. Da konnte der Fahrer noch nicht ahnen, was gleich auf ihn zukommt. In seiner wohl verdienten Pause erobert erst die Bärentruppe das Cockpit des Busses. Anschließend verteilt sich das Orchester und eine große Zahl an Masken in das Innere des Busses. Nachdem die Kapelle aufgespielt hat, wird dem freundlichen Busfahrer sein Gefährt wieder überlassen. Schon jetzt der regiobus “Mitarbeiter des Monats”! >> Hier gibt es das Video dazu! << Zurück auf der Straße erscheint ein Imker in Begleitung seiner beiden Lieblingsbienen. Eine detailverliebte Kuckucksuhr spaziert durch die Reihen. Zwei ältere Herrschaften stützen sich auf ihre Gehstöcke. Zeitreisende aus den 80ern, begleitet von Aerobic-Miezen, setzen farbenfrohe Akzente. Bei den barocken Damen fallen die Gewänder üppig und ausladend aus. Doch die Gesichter zeugen von einer schaurigen Krankheit. Gott sei Dank haben sie ihren Pestdoktor gleich mitgebracht. In seiner Tasche findet sich sicher das ein oder andere Heilmittel. Und wer es bis jetzt noch nicht probiert hatte, konnte sich auf einer fahrbaren Version der Mitnahmebank durch die Ortslage kutschieren lassen.

Fröhlich zieht der Zug zum nächsten regulären Pausenstopp. Bei Familie Jaretzke wartet bereits ein Berg gegrillter Würstchen auf die hungrige Schar. Auch die Musiker und die Bärengruppe können mal kurz durchschnaufen. Nach der obligatorischen Runde Annemarie geht es nun noch durch die verbliebenen Straßen des Dorfes. Die Stimmung ist teils ausgelassen, doch auch erste Ermüdungserscheinungen machen sich breit. Gern entert man das ein oder andere Gefährt und lässt sich durch die Straßen schieben. Durch die Querstraße und die Beelitzer Straße erreicht der Tross die Seddiner Straße. Der Weg wird immer weiter und doch wird an jedem Haus geklingelt. Schmalzstullen werden gereicht, alkoholische Getränke konsumiert und Punkt 14 Uhr sammelt sich der ganz Zug in der Ortsmitte. Angeführt vom Wikingerkönig, ähem … vom Heimatvereinsvorsitzenden Heiko und begleitet von zünftiger Marschmusik zieht der Tross geschlossen zur Parkhalle. Dort werden die Masken abgenommen und mit viel Erstauen, Verwunderung und sicher auch Erschöpfung fallen sich die Teilnehmer in die Arme. Noch einmal spielt die Kapelle auf, bevor sich nach und nach die Halle leert und von den unermüdlichen Helfern des Heimatvereins für den abendlichen Fastnachtstanz hergerichtet wird. Wer den Wettbewerb der besten Kostüme und Fahrgeschäfte gewann und wer unter der Bärenmaske steckte, erfahrt Ihr im zweiten Teil der Fastnachtsdokumentation. Abschließend noch ein Video vom Marsch zur Parkhalle, in der dann das Demaskieren stattfand.

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