Heute vor … 10 Jahren: RBB-Theodor berichtet aus den Ungeheuerwiesen

Ungeheuerwiesen östlich von Stücken

Die Ungeheuerwiesen liegen “hinter dem Weinberg” östlich von Stücken

Für Heute vor 10 Jahren kann ich ein Fernsehmagazin präsentieren, das doch recht umfänglich über ein Thema berichtete, dass heute wieder genauso aktuell ist, wie es damals war: Moorschutz contra Landwirtschaft. Das RBB-Magazin “Theodor” gibt es zwar seit 2017 nicht mehr, für die Sendung vom 6. November 2011 ließ man Moderator Sascha Fröhlich jedoch noch direkt aus den Ungeheuerwiesen hinter dem Weinberg bei Stücken berichten.

Neben zahlreichen Impressionen der Landschaft am Königsgraben, der alten Feldscheune, prächtigen Kühen und zahllosen Zugvögeln ließ die Sendung die Befürworter und Gegner der Vernässung bzw. Vermoorung zu Wort kommen. Karl Decruppe und Peter Koch vom Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. verwiesen auf die Bedeutung der Moore für den Wasserhaushalt und als Kohlendioxid-Speicher. Eine Bürgerinitiative aus Tremsdorf fürchtete bei einer dauerhaften Überflutung der Wiesenflächen jedoch ein “Absaufen” der Keller und Häuser im Ort.

Landwirt Uwe Mertin hielt nichts von einer finanziellen Entschädigung der Bauern für den möglichen Verlust der Acker- und Wiesenflächen. Und auch Jens Schreinicke als Mutterkuhhalter in den Ungeheuerwiesen und damaliger Vertreter der eigens gegründeten Bürgerinitiative “Pro Kulturlandschaft” kritisierte die Bestrebungen des Landschafts-Fördervereins scharf. Dass er seine Meinung inzwischen etwas relativiert hat und durchaus ein offensives Wassermanagement mit Vernässungsphasen für den Erhalt der Bodenqualität befürwortet, hat er erst letzte Woche in einem Pressetermin bewiesen. Kurz gebloggt… hatte berichtet.

Umstritten war in den 1990er Jahren schon die Einrichtung des Naturparks Nuthe-Nieplitz. In der Reportage sind ebenfalls Bilder von der damaligen ORB-Sendung “Vor Ort” in Stücken zu sehen, die einige hitzige Gemüter zeigte. Schon damals wurde der Verlust von landwirtschaftlichen Nutzflächen befürchtet. Die Überdachung für die Sendung stand damals übrigens in der Dorfstraße, ziemlich genau vor dem Grundstück, das erst 13 Jahre später zum Fliederhof wurde.

Das nachfolgende Video beschränkt sich auf die 12 1/2 Minuten aus dem halbstündigen Theodor-Magazin, in dem es tatsächlich um das Moorthema, die Ungeheuerwiesen und natürlich Stücken geht. Viel Spaß bei der Rückschau.

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1 Kommentar

    • Cristina Perincioli auf 06.11.2021 bei 21:32
    • Antworten

    Spannend die alten Streitpunkte und Aussagen!
    Speziell, dass der Verein NNN mit Steuergeldern der grösste Landeigentümer wurde und darauf achten wolle – so Decruppe -, dass auf seinen Flächen der volkswirtschaftlich grösst mögliche Nutzen erbracht werde.
    Fände ich interessant, das Ergebnis nach all den Jahren durch Biologen bewerten zu lassen.
    Auf den vom Verein NNN bewirtschafteten Flächen finden wir nur noch ein Minimum an Grassorten, Blumen schon gar nicht, weil die Wiesen durch jährliches Mulchen überdüngt sind. Die Möglichkeiten auf eigenen Flächen mal beispielhaft umzusetzen, was Naturschützer sonst von Landwirten verlangen – sie wurde hier nicht genutzt.

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