Was … für … ein … Sahnewetter! Keine zwölf Stunden nachdem heftige Windböen und Regenschauer durch die Ortslage fegten, begann am frühen Morgen des 4. Februar Fastnachten in Stücken mit dem Zempern bei windstillem blauem Himmel und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Vom Startpunkt am Landhaus “Zu Stücken” zogen, angeführt von Sheriff Heiko, motivierte Heimatsvereinsmitglieder im neuen lilafarbenen Prachtanzügen, begleitet von engagierten Musikern des Blasorchesters Stücken, auf der gewohnten Route, zunächst durch die Dorfstraße. Die Begleitung durch fremdartige Masken war zunächst dürftig, doch das sollte die Stimmung der fröhlichen Zempertruppe nicht verringern. Der Bär strotzte noch vor Kraft und nahm die ein oder andere Hausherrin auf die Schulter. An den freundlich von Hauseigentümern bereitgestellten Versorgungspunkten ließen Schmalzstullen, Pfannkuchen und Schnapsgläser keine Wünsche offen. Mit der Mülltrennung nahm man es nicht so genau. Die Horrorgestalt wurde doch tatsächlich in eine Papiertonne verfrachtet, obwohl doch jeder weiß, dass die in den Biomüll gehört.
Fastnachten 2023 in Stücken – Hier kommt der Bär!
Egal, die Sonne strahlte über die Dorfstraße, als die Truppe an der Kreuzung zur Zauchwitzer Straße vom Weihnachtsmann und seinen Begleitern empfangen wurde. Später sollte sich auch noch ein Grinch mit Gefolge hinzugesellen. “Stücken talkt” soll wohl das neue Konkurrenzprodukt zu Stücken bloggt werden. Dreist wurden Logo und Bilder von der Webseite kopiert und am rollenden Fernsehstudio verklebt. Zwei eloquente Fernsehmacher warteten auf Interviewpartner. Für Sauberkeit allerorten sorgten drei Riesenwischmops, natürlich nur im Original von Vileda. Weiter ging es mit dem Weckdienst in die Siedlung am Weinberg. Wer sich nicht gerade im Urlaub befand oder schamhaft hinter wackelnden Gardinen versteckte, kam dann doch vor die Haustür. Dort hinterließ man, wie überall im Dorf, eine teils großzügige Spende in den Sammelbüchsen und ließ sich auf den Tanz mit dem Bären und ein wohl verdientes Schnäpschen ein. Strafgefangene, Jungpionierinnen, venezianische Masken mit tiefgründigen Augen und schaurige Gruselclowns stießen zur Gruppe, die alsbald auf sechs Achterbahnjunkies stießen. Bei denen steht das Hobby so im Mittelpunkt, dass sie die rasante Fahrt an jedem Ort vollführen wollen.
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