Kurz gebloggt… heute mit einem Radweg, den keiner will; mit Straßenbauarbeiten, die aktuell oder irgendwann mal beginnen; mit einer Kita, die was zu feiern hat; mit einem Wald, den es nicht mehr gibt; mit einer Mumie, die vor 30 Jahren im Ort rumspukte und mit zahlreichen Wildtieren in unserer Nachbarschaft …
Kurz informiert
- … doch beginnen wir zunächst mit einer Sondersitzung des Ortsbeirats Stücken vom vergangenen Donnerstag. Nur eine Woche nach der konstituierenden Sitzung versammelten sich die Ortsbeiratsmitglieder Udo Reich und Swen Kieburg mit Michendorfs Bürgermeisterin Claudia Nowka, Baumamtschef Merkel und 15 Stückener Einwohnern im Gemeindezentrum. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Planung eines Radweges entlang der Stückener Dorfstraße im Bereich der denkmalgeschützten Pflasterstraße. Herr Bakaniev, Projektingenieur eines Königs Wusterhausener Planungsbüros, stellte zunächst drei Varianten eines Radweges durch die Dorfstraße vor, die als 300 Meter langer Lückenschluss gepriesen wurden, nachzulesen im Detail in diesem PDF der Vorplanungsunterlagen. Die möglichen Varianten beinhalten dabei entweder einen starken Eingriff in die Grünflächen und damit die Ansicht der Dorfstraße oder den Verlust von bis zu 70 Stellflächen entlang des Straßenpflasters. Nach der Vorstellung aller Varianten wurde jedoch schnell klar, dass sich eine genaue Analyse der möglichen Radwegverläufe erübrigt, denn niemand der anwesenden Anwohner der Dorfstraße will einen voll ausgebauten Radweg. Die Problematik ist eine andere. Schnell fahrende (Renn)radfahrer meiden das Straßenpflaster und weichen auf die beiden Fußwege links und rechts der Straße aus. Dort gefährden sie jedoch durch rücksichtsloses Verhalten die Fußgänger im Bereich von Grundstückszuwegungen, dem Friedhofseingang und unübersichtlichen Engstellen. Es geht also vorrangig darum, diese besondere Kategorie von Radfahrern von den Fußwegen fernzuhalten. Ein voll ausgebauter Radweg würde diese Probleme nicht verhindern, sondern durch noch mehr Radverkehr vermutlich verschlimmern. Nachdem dies klargestellt war, drehte sich die weitere Diskussion vor allem um zwei Verbesserungsmöglichkeiten. Erstens, die Verbreiterung der Feldsteinstraße um einen rechten und möglicherweise sogar linken Farbasphaltstreifen, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes der Straße, und zweitens Barrieren, Bodenwellen oder ähnliches auf den Fußwegen, um Radfahrer zum langsam Fahren zu zwingen. Diese Vorschläge müssen nun von der Verwaltung und dem Planungsbüro geprüft werden.
- Ein echter und wichtiger Lückenschluss wäre die Sanierung der Zauchwitzer Straße als Ortsdurchfahrt der L73. Doch da heißt es seit Monaten: Vorplanungen laufen. Nun geht man davon aus, dass erst 2025 so richtig mit dem Projekt begonnen wird. Baubeginn daher noch völlig unklar. Darüber darf man sich noch nichtmal richtig aufregen, diesen Zeitrahmen habe ich bereits 2019 prognostiziert.
- Stattdessen haben auf wichtigen Straßen im näheren Umfeld Sanierungsarbeiten begonnen, die Auswirkungen auch auf den Verkehr in Stücken haben könnten. Seit dem 1. Juli wird die Ortsdurchfahrt Rieben saniert. Die Vollsperrung der Landesstraße führt zu einer großräumigen Umleitung Richtung Luckenwalde. Die offizielle Umfahrung führt über die Bundesstraße B 246 (Zauchwitz) – B 2 (Buchholz) – L 80 (Zülichendorf) – Kreisstraße K 7219 (Dobbrikow). Doch nach Luckenwalde bietet sich von Stücken aus noch eine andere Strecke an. Die führt über Blankensee – Löwendorf – Ahrensdorf – Märtensmühle – Ruhlsdorf nach Luckenwalde. Die Bauarbeiten in Rieben dauern mindestens bis Anfang September.
- Bis zum Ende des Jahres 2024 sollen die Bauarbeiten für die Sanierung der B2 bei Seddin dauern. Dort ist die Überfahrung des Großen Seddiner Sees so marode, dass jetzt grundsaniert werden muss. Dazu wird eine halbseitige Sperrung notwendig sein. Sie fragen nicht zu unrecht, was uns das in Stücken tangiert. Nun ja, der LKW-Verkehr wird offiziell über die B 246 – L 88 – A 9 – A 10 und umgekehrt umgeleitet. Sobald Fahrer oder Navigationssysteme erkennen, dass auch die L73 eine valide Ausweichroute ist, wird es mehr LKW-Verkehr durch den Ort geben.