Wer feiern will, muss vorbereiten. Anstrengende Wochen und Monate lagen hinter den Verantwortlichen des Stückener Blasorchesters, die anlässlich ihres 60-jährigen Vereinsjubiläums nicht einfach nur ne kleine Party schmeißen wollten. Nein, eine Festveranstaltung mit anschließendem Tanz für alle am Samstag, ein Gottesdienst mit dem Jugendblasorchester am Sonntagmorgen und dann das große Platzkonzert am Sonntagnachmittag. Doch nicht nur das. Zusätzlich wurde in der Veranstaltungshalle an den vergangenen Wochenenden auch noch die Hallendecke erneuert, ehrenamtlich versteht sich, unter tatkräftiger Unterstützung des Heimatvereins.
So fiel es Orchestervorstand Andreas Block nicht schwer, bei der Festveranstaltung viele lobende Worte für die Orchestermitglieder, die unterstützenden Vereine, Sponsoren und Helfer zu finden, die trotz der enormen Aufwendungen wieder einmal einen festlichen Höhepunkt in der Chronik des Orchesters und in der Stückener Veranstaltungsgeschichte realisierten. Die Stückener Vereine und der Ortsbeirat gratulierten dem Orchester herzlich und überreichten Geschenke. Nachdem alle Orchester-Anekdoten und Lobpreisungen ausgetauscht waren, ließen sich die aktuellen und ehemaligen Orchestermitglieder, sowie die Ehrengäste ein reichhaltiges Buffet schmecken.
Gut gesättigt konnte der Tanzabend beginnen. Ganz besondere Ehrengäste hatten auf der Bühne Platz genommen. Mit dem Musikkorps der Bergstadt Schneeberg verbindet des Stückener Blasorchester eine 40-jährige freundschaftliche Verbindung. Und so war es für das Stückener Blasorchester ein großer Wunsch, auch zu diesem Jubiläum, die Schneeberger Gäste nicht nur einzuladen, sondern auch privat zu beherbergen und mit ihnen zusammen zu feiern.
Und was das sächsische Orchester an diesem Abend für eine Sammlung an (Blas)musikalischen Meisterwerken auf die Gäste abfeuerte, sucht wohl ihresgleichen. Von erwartbaren Märschen wie dem “Radetzkymarsch” und den “Alten Kameraden”, über ein ABBA Medley der besten Hits bis hin zu Perlen wie dem Peter Alexander Song “Die kleine Kneipe” als Interpretation des 35-köpfigen Blasorchesters mit stimmgewaltigem Dirigenten. Es war so viel Varianz in der musikalischen Darbietung und es war einfach großartig. Eine tolle Stimme hatte auch der Hans Albers Nachahmer, der mit dem Gassenhauer “Auf der Reeperbahn nachts um halb eins” die Gäste zum fröhlichen Mitsingen animierte. Natürlich ist inzwischen auch die “Annemarie” im musikalischen Repertoire der Schneeberger aufgenommen, so dass auch dieser in Stücken beliebte Tanz nicht fehlen musste.
Kurz vor Mitternacht steuerte die Party dann ihrem Höhepunkt entgegen. Andreas Block durfte den Dirigentenstab beim Erzgebirgischen Orchester übernehmen. Er lieferte eine überzeugende Darbietung ab, doch ob das Orchester wirklich auf ihn geschaut hat oder die “Märkische Heide” ganz von alleine spielte, wird ein Geheimnis bleiben.
Wie immer sollte das Steigerlied die musikalische Vorstellung der Erzgebirgler beenden. Doch ihr Auftritt endete erst nach zwei weiteren euphorischen Zugaben. Dann übernahm die Beelitzer Diskothek Musikexpress den Ausklang der Veranstaltung und ein paar Abschlussbiere später ging es dann für alle ins Bett. Denn schon am nächsten Morgen musste für das nächste Highlight umgebaut und vorbereitet werden.
Hier ein paar Impressionen von der Festveranstaltung:
Punkt 13.30 Uhr konnte die Show beginnen. Abwechselnd stimmten das Musikkorps der Bergstadt Schneeberg, die Flämingmusikanten aus Marzahna und natürlich die Hausherren vom Blasorchester Stücken ihre vorbereiteten Musiklisten an. Altbekannte Melodien und Märsche erklangen, aber auch ungewöhnliche Titel wie die Ambosspolka, die Swen Kieburg stilecht mit Hämmern und Amboss begleitete. Dazu ertönten Musikstücke auf Alphörnern, die inzwischen zum festen Repertoire der Stückener gehören.
Doch selbst drei große Orchester waren für das Jubiläumskonzert noch nicht genug. Das freundschaftlich verbundene Jugendblasorchester Buchholz und die Jagdhornbläsergruppe “Stückener Heide” überbrachten ihre Glückwünsche in Form von musikalischen Ständchen. Thomas Petersdorf moderierte sympathisch und wortgewandt durch die Veranstaltung. Spätestens bei Titeln wie “Mit 66 Jahren”, “Aber bitte mit Sahne” oder modernen Queen-Rockklassikern wie “We will Rock You”, “Another One Bites the Dust” oder “We are the Champions” sollte allen klar geworden sein, dass Blasmusik sehr modern und durchaus attraktiv für junge Leute sein kann.
Während des Musikgenusses ließ man sich eine Auswahl von Kuchenstücken aus nicht weniger als 67 !! selbstgebackenen Kuchen der Stückener Einwohner schmecken, organisiert vom Heimatverein Stücken. Und weil es in der Danksagung leider zu kurz kam, sei einmal mehr auf die inzwischen professionelle Darreichung von Pommes und Grillgut durch den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr verwiesen, die ein wunderbar herzhaftes Kontrastprogramm lieferten. Mike und sein Team schenkten dazu die kalten Getränke aus.
So verging der Nachmittag (leider) wie im Flug. Nach 3 1/2 Stunden Blasmusik wurde das große Finale eingeläutet. Doch bevor das Zusammenspiel der drei Orchester begann, betonten die Stückener und Schneeberger noch einmal ihre freundschaftliche Verbundenheit, wobei sich die Schneeberger einmal mehr besonders herzlich bei den Stückener Gastfamilien bedankten. Doch bevor die ein oder andere Träne das Notenheft nass machen konnte, wurde zu kraftvollen Abschlusstiteln angesetzt. Zunächst erklang “Koline, Koline”, dann wurde mit dem Steigerlied (“Glück auf, der Steiger kommt”) die erzgebirgische “Nationalhymne” intoniert, bevor zum Abschluss traditionell die “Märkische Heide” erklang und vom vielstimmigen Publikum mitgesungen wurde. Wahrlich ein fantastischer Abschluss für ein großartiges Fest, an das man sich noch lange erinnern wird.
PS: In den kommenden Tagen wird es noch einmal einen Bild- und Videonachschlag auf dieser Seite geben.
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