Fastnachten in Stücken ist erst vorbei, wenn der Bär tot ist. Ein eisernes Gesetz, das auch in diesem Jahr nicht gebrochen werden sollte. Kurz nach 22 Uhr stürmte der Bär in die gut besuchte Parkhalle, um nicht nur den Fastnachtstanz zu unterbrechen, sondern auch ein jähes Ende zu finden. Der Jäger nahm ihn ins Visier und setzte wohl platzierte Blitzknaller-Schüsse, die den Bären sogleich zu Fall brachten. Der Schlächter zückte routiniert sein Messer, um dann … irgendwie eine rote Flüssigkeit in eine Schüssel zu bekommen, die den anwesenden Zuschauern als “Bärenblut” dargeboten wurde. Währenddessen wurde der Bär auf eine Schubkarre geladen und aus der Halle gebracht. Augenblicke später kamen die verkleideten Darsteller zurück auf die Tanzfläche, wo sie unter dem tosenden Applaus der Menge ihre Masken ablegten. Martin schwor erneut, nie mehr das Fell des Bären anzulegen. Das könne er weder seinem Körper noch seiner Frau antun. Großen Respekt vor seiner körperlich anstrengenden Leistung und der Energie seiner Mitstreiter.
Vor dem Bärenschlachten wurden bereits die Gewinner des Wettbewerbes um die besten Verkleidungen, Masken und Fahrgestelle in den Kategorien große und kleine Gruppen gekürt, die sich jeweils über etwas Geld, Sekt und eine Urkunde freuen durften. Bei den kleinen Gruppen gewannen die Wischmops, vor den ewig grummelnden Waldorf und Statler aus der Muppetshow und den Jungpionierinnen. Bei den großen Gruppen überzeugte der “Frank N Stein”-Gruselwagen, vor dem Neptun-Boot und den sechs Achterbahnfahrern.
Für die musikalische Untermalung des Abends sorgten einmal mehr die Banausen, die beim Stückener Publikum leichtes Spiel hatten. Nicht nur die Tanzfläche war fast immer gut gefüllt, auch bei der Polonäse durch den ganzen Saal und beim obligatorischen Annemarie-Tanzspektakel fanden sich dankbare Feierwütige. Und so endete auch in diesem Jahr das Stückener Fastnachtsspektakel erst tief in der Nacht, als sich die erschöpften Gäste auf den Heimweg machten.
4 Kommentare
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Ich möchte gern mal Lob und Kritik loswerden.
Was wieder auf die Beine gestellt wurde, vom Aufbau über Planung und Organisation der Veranstaltung bis hin zum reibungslosen Ablauf verdient allerhöchste Anerkennung uns Respekt. Applaus für die freiwilligen Helfer. Und die Band mit ihrer tollen musikalischen Darbietung war der krönende Abschluss des Tages. Danke dafür!
Was ich kritisieren muss, ist die Prämierung der Kostüme. Was soll ich sagen, es ist einfach jedes Jahr das Gleiche. Es gewinnen immer die Gleichen. Und das seit Jahren!!! Manche haben es sicherlich verdient. Die Wischmopp Idee war super und genial umgesetzt. Die Frankenstein Combo war ebenfalls Unterhaltung allererster Güteklasse.
Es wurden aber auch Kostüme prämiert, die einfach nur 1:1 gekauft wurden. Eine weitere Kostümprämierung benötigte nicht mal Masken, um zu gewinnen.
Sicherlich kann man das alles machen, es ist ja auch Ansichtssache. Am Ende ist es aber ein Schlag ins Gesicht für Diejenigen, die wirklich lange an ihrem Kostüm getüftelt und gebastelt haben.
Mir ist aufgefallen, dass sich die Jury garnicht interessiert hat, wie aufwendig, detailliert und liebevoll einige Kostüme gestaltet wurden. Ich hatte den Eindruck, daß die Prämierung schon fest stand, sobald klar war, wer sich hinter den Masken verbirgt.
Durch einige Gespräche während und nach dem Umzug habe ich erfahren, dass einige Leute schon gar nicht mehr am Umzug teilnehmen, weil sowieso immer nur die Gleichen gewinnen.
Schade ist auch, dass gerade die junge Generation, die ebenfalls teilweise sehr kreativ mit Kostümen beteiligt war, völlig außen vor gelassen wurde. Man bedenke, dass die junge Garde ja irgendwann mal die Tradition des Fastnachtsumzugs fortführen soll. Aber woher soll denn die Motivation zur Kreativität kommen, wenn sie ungeachtet bleibt und am Ende dann doch immer nur die gleichen Leute auf dem Siegertreppchen stehen?
Vielleicht wäre es das Beste, erst gar keine Prämierung stattfinden zu lassen. Das wäre zwar sehr langweilig, aber vielleicht fairer als immer nur die Gleichen zu huldigen.
Wir können Nico nur beipflichten!! Selbst wir waren schon oft an dem Punkt angelangt, nicht mehr solch einen Aufwand zu betreiben, weil sowieso immer die “Gleichen” gewinnen. Auch in diesem Jahr sind wir mit keiner Erwartung angetreten, obwohl der Aufwand größer war als gedacht.
Wir waren sehr verwundert wie eine Jury eine Gruppe auseinandernimmt und nur 2 Einzelpersonen, die verkleidet mit einer gekauften Maske waren, daraus prämiert. Obwohl die Auswahl, an liebevoll gestalteten Kostümen, riesig war!
Wir fanden es auch ungerecht und wunderten uns sehr.
Das so mancher die Motivation verliert, ist nur gut nachzuvollziehen.
Vielleicht sollte man das Prämierungsprozedere überdenken und es gerechter gestalten oder gar abschaffen. Denn wer Fastnachten aus tiefstem Herzen feiert, benötigt keine Prämierungen.
Gruß, kann dein Beitrag nur Unterstreichen.
Autor
Ich kann die Kritik verstehen. Persönlich bin ich froh, dass ich gar nichts mit der Prämierung zu tun habe. Es ist immer ungerecht, wenn besondere Kreativität nicht geschätzt wird und auch die Details nicht beachtet werden. Ich nehme es erneut mit in den Vorstand und Verein, um das Prozedere erneut zu diskutieren. Die Prämierung abzuschaffen ist dabei nicht ausgeschlossen.